
Darm und chronische Entzündungen
Deine Darmbakterien übernehmen eine spannende Rolle bei der Regulation von Entzündungsprozessen im Körper. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Zusammensetzung der Darmflora einen bedeutenden Einfluss auf das Immunsystem haben kann.
Bei Menschen mit chronischen Entzündungen unterscheidet sich die bakterielle Vielfalt im Darm häufig von der bei gesunden Personen.
Bestimmte Bakterienstämme produzieren Substanzen, die Entzündungen entgegenwirken können, während andere eher entzündungs-fördernd wirken.
Ein ausgewogenes Mikrobiom kann somit helfen, das Entzündungsgeschehen im Körper zu regulieren. Obwohl die genauen Zusammenhänge noch erforscht werden, unterstreichen diese Erkenntnisse die zentrale Bedeutung eines gesunden Darmmikrobioms für das allgemeine Wohlbefinden.

Darm und die Psyche (Darm-Hirn-Achse)
Bestimmte Bakterien in deinem Darm sind in der Lage, Substanzen zu produzieren, die sich auf deine Stimmung und dein seelisches Wohlbefinden auswirken könnten. So bilden einige von ihnen beispielsweise Neurotransmitter – chemische Botenstoffe, die auch im Gehirn eine zentrale Rolle spielen. Die Wissenschaft erforscht derzeit, inwieweit diese von Bakterien produzierten Stoffe unsere Emotionen und sogar unser Verhalten beeinflussen können.
Diese Erkenntnisse eröffnen spannende neue Einblicke in die enge Verbindung zwischen Darmgesundheit und psychischer Verfassung. Sie legen nahe, dass eine gut gepflegte Darmflora nicht nur deiner Verdauung, sondern auch deinem mentalen Gleichgewicht zugutekommen kann.
Studien
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PREBIOTIKA : Unterstützung des Darmes
Quelle: British Journal of NutritionPräbiotika fördern gezielt das Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien im Darm - insbesondere Bifidobakterien. Sie verbessern die Stuhlqualität, senken den pH-Wert im Darm und fördern die Produktion kurzkettiger Fettsäuren wie Butyrat. Studien zeigen, dass Präbiotika Infektionen und allergische Reaktionen (z. B. atopische Dermatitis) bei Säuglingen und Kindern reduzieren können. Bei Erwachsenen tragen sie zur besseren Kalziumaufnahme und möglicherweise zur Verbesserung der Knochengesundheit bei. Präbiotika haben zudem immunmodulierende Effekte und zeigen Potenzial bei der Unterstützung von Darm- und Stoffwechselgesundheit.
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PREBIOTIKA : Positiver Einfluss auf die psychische Gesundheit
Quelle: National Library of MedicineEine systematische Übersichtsarbeit, veröffentlicht in Frontiers in Psychiatry, untersuchte die Auswirkungen von Präbiotika auf Symptome von Depression und Angst. Die Ergebnisse zeigten, dass Präbiotika einen nicht signifikanten Trend zur Reduktion von Depressionssymptomen aufwiesen. Die Autoren schlagen vor, dass die Behandlung des Darmmikrobioms als ergänzender Ansatz zur traditionellen pharmakologischen Behandlung in der klinischen Praxis vielversprechend sein könnte.
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PREBIOTIKA : Verbesserung der kognitiven Leistung
Quelle: Nature CommunicationsEine Studie, veröffentlicht in Nature Communications, untersuchte die Auswirkungen von Präbiotika auf die kognitive Funktion u.a. bei älteren Zwillingen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einnahme von Präbiotika die kognitive Leistung verbesserte, jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Muskelkraft hatte. Dies deutet darauf hin, dass kostengünstige und leicht verfügbare Interventionen des Darmmikrobioms das Potenzial haben, die kognitive Gebrechlichkeit in der alternden Bevölkerung zu verbessern.
Zudem ergab die veröffentlichte Studie, dass Menschen über 60, die nur drei Monate lang täglich Proteinpulver und Präbiotika zu sich nahmen, bei Gedächtnistests deutlich besser abschnitten als diejenigen, die dies nicht taten.
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POSTBIOTIKA : Präparationen aus inaktivierten Mikroorganismen
Die International Scientific Association for Probiotics and Prebiotics (ISAPP) definiert Postbiotika als „Präparationen aus inaktivierten Mikroorganismen und/oder deren Bestandteilen, die dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen bringen“ . Diese können Zellwandfragmente, Enzyme, kurzkettige Fettsäuren (z. B. Butyrat) oder andere bioaktive Moleküle umfassen. Im Gegensatz zu Probiotika enthalten Postbiotika keine lebenden Bakterien, was sie besonders für immungeschwächte Personen sicherer macht.
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POSTBIOTIKA : Stärkung der Darmgesundheit
Postbiotika rücken zunehmend in den Fokus der modernen Forschung. Jüngste Studien belegen, dass sie gezielt an bestimmte Rezeptoren des darmassoziierten Immunsystems binden – und zwar auf eine Weise, die exakt auf ihre bioaktiven Verbindungen abgestimmt ist. Diese präzise Interaktion kann eine entscheidende Rolle für die Stärkung der Darmgesundheit und die Unterstützung der Immunabwehr spielen.